14–16 May 2025, University College London & Royal Botanic Gardens, Kew
Der interdisziplinäre Workshop brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Archäobotanik, Anthropologie, Ethnobotanik und Archäogenomik zusammen, um die sozialen, ökologischen und historischen Dimensionen von Getreidepflanzen – insbesondere Hirse, Reis, Weizen und Gerste – in den Kulturlandschaften Asiens und Afrikas zu untersuchen. Das Ziel der Veranstaltung war, einen kritischen interdisziplinären Dialog über Getreideanbau anzuregen.
Beteiligt waren u.a. Forscherinnen und Forscher der Universität Groningen (Niederlande) und des Frobenius-Instituts (Deutschland), die Ergebnisse aus ihren langjährigen ethnografischen und archäobotanischen Feldforschungen in Odisha, Indien, vorstellten. Ihre Beiträge betrafen Fallstudien, die die rituellen, wirtschaftlichen und geschlechtsspezifischen Praktiken im Zusammenhang mit Getreide aufzeigten, sowie die soziokulturellen Bedingungen des Anbaus und der Selektion thematisierten.
Archäobotanikerinnen und Archäobotaniker der UCL und der Königlichen Botanischen Gärten in Kew präsentierten ihre Arbeiten zur historischen Entwicklung des Getreideanbaus in Asien und in Afrika – von der Eisenzeit bis zur jüngeren Vergangenheit – und sprachen über die Veränderungen von Anbaumustern und der Rolle von Erinnerung und Tradition bei der Erhaltung der Getreidevielfalt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten außerdem die Sammlungen in Kew Gardens, darunter die „ökonomische Sammlung“, die eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen enthält.
Der Workshop machte die Notwendigkeit einer multidisziplinären Perspektive deutlich, bei der auch die Verflechtungen von Menschen, Kulturen, Böden, Mikroben, Nutztieren, Termiten, Gewässern und anderen Lebensformen in den Blick genommen werden können.