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Workshop: Ethnologie als Alltagsressource

Am 17. Juni 2022 fand am Frobenius-Institut ein Workshop statt, der Expertinnen und Experten der Angewandten Ethnologie aus dem deutschsprachigen Raum zusammengebracht hat. Finanziert wurde das Ereignis aus Mitteln des Frobenius-Instituts und des SFB 1070 RessourcenKulturen.
Thema des Workshops 'Ethnologie als Alltagsressource: das Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis‘ war die Frage nach dem Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und gesellschaftlicher Anwendung ethnologischer Erkenntnisse, denn auch lange Zeit nach ihrer akademischen Etablierung als Völkerkunde am Ende des 19. Jahrhunderts galt die deutsche Ethnologie noch als eine empirisch begründete, aber gesellschaftlich weitgehend irrelevante wissenschaftliche Disziplin. Diese Zeiten haben sich geändert. Ethnologische Kenntnisse und Einsichten werden zunehmend herangezogen, um globale und nationale Prozesse interkultureller Interaktion fundiert begleiten zu können. Gleichzeitig jedoch ist ethnologische Forschung in anderen Gesellschaften immer schärferen ideologischen Herausforderungen ausgesetzt. Ethnologinnen und Ethnologen sehen sich zunehmend mit dem Vorwurf konfrontiert, sich kulturelles Wissen anzueignen, das ihnen überhaupt nicht zustehe, und kolonial begründete Verhältnisse zu perpetuieren, statt diese zu beseitigen. Angesichts dieser Debatten erscheint es sinnvoll, sich auf die Bedeutung und den Wert zu besinnen, welche ethnologische Kenntnisse sowohl für die untersuchten Gesellschaften als auch für die eigene Gesellschaft haben.
 
Die Ergebnisse des Workshops sind in dem neuesten Band der Studien zur Kulturkunde Band 136 erschienen.

Workshopprogramm