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Dr. Katja Geisenhainer

KatjaGeisenhainer korr

Vertretung von PD Dr. Susanne Fehlings

Telefon: +49-(0)69-79833058

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 (Foto: Privat)


Katja Geisenhainer hat in Mainz und Leipzig Ethnologie, Soziologie, Pädagogik und Pädagogische Psychologie studiert. 2001 promovierte sie in Leipzig mit einer fachhistorischen Studie über den Anthropologen und Völkerkundler Otto Reche (1879–1966). Es folgten ein DFG-Projekt über die Ethnologin Marianne Schmidl (1890–1942) und weitere Forschungen zur Geschichte insb. der deutschsprachigen Ethnologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Angesiedelt am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, widmete sie sich von 2013–2016 als Lise-Meitner-Stipendiatin des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) den fachlichen Vernetzungen zwischen Wiener und deutschen Völkerkundlerinnen und Völkerkundlern von 1933 bis 1945.  Aktuell beschäftigt sie sich mit Interaktionen in der Ethnologie zwischen Wien und Frankfurt, von der Zwischenkriegszeit bis in die unmittelbaren Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und dem kulturhistorischen Ansatz als gemeinsamen Nenner in Zeiten von Krisen und totalitärem Regime (Elise-Richter-Programm des FWF, Wiener Institut für Kultur- und Sozialanthropologie) in enger Kooperation mit dem Frobenius-Institut. Seit 2019 ist sie  Sprecherin der AG Fachgeschichte in der DGSKA. 


Forschungsschwerpunkte

Wissenschaftsgeschichte, Geschichte des Rassismus‘/historische Verbindung zwischen physischer Anthropologie und Völkerkunde, kulturhistorische Ansätze, historische Netzwerkforschung, Biographie-Forschung

 

Publikationen

Monographien und Sammelbände

2002 „Rasse ist Schicksal“. Otto Reche (1879-1966) – Ein Leben als Anthropologe und Völkerkundler. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt (Beiträge zur Leipziger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Reihe A, Band 1). Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt.

2005 Marianne Schmidl (1890–1942). Das unvollendete Leben und Werk einer Ethnologin. Enthält das unvollendete Manuskript von Marianne Schmidl „Afrikanische Spiralwulstkörbe“ (Veröffentlichungen des Instituts für Ethnologie der Universität Leipzig, Reihe Fachgeschichte, Band 3). Leipzig: Leipziger Universitätsverlag.

2005 (Hrsg. mit Katharina Lange) Bewegliche Horizonte. Festschrift für Bernhard Streck. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag.

2014 (Hrsg. mit Lothar Bohrmann, Bernhard Streck) 100 Jahre Institut für Ethnologie der Universität Leipzig. Eine Anthologie seiner Vertreter. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag.



Aufsätze

2023 Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie“ in: Homepage der DGSKA, Geschichte. Online: https://www.dgska.de/dgska/geschichte.

2022 Linkspolitische Positionierung, Marginalisierung und Emigration in der Geschichte der Ethnologie. Der Ethnologe und Asienforscher Otto Mänchen-Helfen (1894–1969). In: Paideuma 68: 35–79.

2022 Tagungsbericht. „Terrains Mouvants. L’ethnologie de Hilde et Richard Thurnwald/Unsichere Felder. Hilde und Richard Thurnwalds Ethnologie/Changing Fields. Hilde And Richard Thurnwald’s Ethnology“,7.–9. Juli 2021, Paris. In: Sociologus 71 (2): 199-204. 

2022 Marginalized in Central European Anthropology and Persecuted as a Jew: The Case of Marianne Schmidl. In: History of Anthropology Review. Online: https://histanthro.org/notes/marianne-schmidl/

2021 Verfolgung, Deportation und Ermordung – Die letzten Lebensjahre von Marianne Schmidl. In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 1553–1581.

2021 Auseinandersetzungen um die institutionelle Verortung von "Rassenkunde" und "Rassenhygiene", 1938–1943. In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 927–965.

2021 Netzwerke zwischen Wiener und deutschen Völkerkundlern, 1938 bis 1945. In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 743–850.

2021 Erika Sulzmann und die „Stammeskarte von Afrika“. In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 493–519.

2021 Jüdische Lebenslinien in der Wiener Völkerkunde vor 1938: Das Beispiel Marianne Schmidl. In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 153–204.

2021 Gescheiterte Interventionen: Otto Reche und seine Wiener Nachfolge 1926-1928 (Exkurs). In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 129–152.

2021 "Rassenkunde" und "Rassenhygiene" an der Philosophischen Fakultät in Wien: Vernetzungen zwischen Otto Reche (1879–1966), Josef Weninger (1886–1959), Eberhard Geyer (1899–1943) und Viktor Lebzelter (1923–1938). In: A. Gingrich, P. Rohrbacher (Hrsg.), Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938-1945), Institutionen, Praktiken und Biographie-zentrierte Netzwerke. Wien: Verlag der ÖAW: 85–128.

2020 Der Kulturhistoriker Paul Leser und seine Verbindung zur Bündischen Jugend und zum SVD-Orden. In: Paideuma 66 (2020): 7-47.

2020 „aus innerer Zustimmung zu den Programmpunkten der NSDAP“ – Der Völkerkundler Hans Plischke (1890-1972) und sein Wirken in Göttingen. In: Dirk Schumann, Désirée Schauz (Hrsg.), Forschen im ‚Zeitalter der Extreme’. Akademien und andere Forschungseinrichtungen im Nationalsozialismus und nach 1945. Göttingen: Wallstein: 263–296.

2019 Das Institut in Zeiten von Diktatur und Krieg. In: Frobenius. Die Kunst des Forschens. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum Giersch, Frankfurt a.M. 24. März – 14. Juli 2019. Petersberg: Michael Imhof: 46–55.

2019 An Ethnologist “With a Passionate Interest”: Biography of Erika Sulzmann, from the National Socialist Era to the German Federal Republic. In: Bérose - Encyclopédie internationale des histoires de l’anthropologie, Paris.

2018 Hermann Baumann. In: International Encyclopedia of Anthropology. Hoboken, NJ.

2018 „Er hat sich jedoch den Anforderungen der Partei loyal und zugänglich gezeigt ...“. Ein Einblick in das Münchner Museum für Völkerkunde und die Haltung seiner Mitarbeiter während der NS-Zeit. In: Journal Fünf Kontinente. Forum für ethnologische Forschung 2 (2016–2018): 10–53.

2018 „…unsere Gesellschaft den veränderten Verhältnissen anzupassen…“. Beitrag zum blog „What's in a name - Wofür steht die Umbenennung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde?“ Juni 2018.

2017 Otto Reche. In: Michael Fahlbusch, Ingo Haar, Alexander Pinkwinkler (Hrsg.), Handbuch der völkischen Wissenschaften (2. überar u. erw. Aufl.). München: K.G. Saur: 616–620.

2017 Institut für Rassen- und Völkerkunde der Universität Leipzig. In: M. Fahlbusch, I. Haar, A. Pinkwinkler (Hrsg.), Handbuch der völkischen Wissenschaften (2. überar u. erw. Aufl.). München: K.G. Saur: 1445–1454.

2016 Anmerkungen zu Erich Brauer (1895–1942). In: Andrea Fischer-Tahir, Katharina Lange (Hrsg.), Ethnographie des Wandels im Nahen Osten und Nordafrika. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 27–41.

2016 Erika Sulzmann und die „Stammeskarte von Afrika“: Ein Beitrag zur Ethnologie im Nationalsozialismus. In: Geert Castryck, Silke Strickrost, Katja Werthmann (Hrsg.), Sources and Methods of African History and Culture - Essays in Honour of Adam Jones. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 493–520.

2016 Die Felsbildsammlung in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Karl-Heinz Kohl, Richard Kuba, Hélène Ivanoff, Benedikt Burkard (Hrsg.), Kunst der Vorzeit. Texte zu den Felsbildern der Sammlung Frobenius. Frankfurt: 43–53.

2014 Otto Reche. In: K. Geisenhainer, Lothar Bohrmann, Bernhard Streck (Hrsg.), 100 Jahre Institut für Ethnologie der Universität Leipzig. Eine Anthologie seiner Vertreter. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 89–90.

2014 Nachwort. In: K. Geisenhainer, L. Bohrmann, B. Streck (Hrsg.), 100 Jahre Institut für Ethnologie der Universität Leipzig. Eine Anthologie seiner Vertreter. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 295–326.

2014 Physische Anthropologie und Völkerkunde. Zwei ungleiche Schwestern. In: Benedikt Burkard (Hrsg.), Gefangene Bilder. Wissenschaft und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Begleitbuch zur Ausstellung im historischen Museum Frankfurt, 11. September 2014 bis 15. Februar 2015. Petersberg: MIchael Imhof: 84–93.

2011 Anthropologie und Ethnologie in Leipzig Ende der 1920er Jahre. Die erste Tagung der Gesellschaft für Völkerkunde und die Expeditionen des Staatlich-Sächsischen Forschungsinstituts für Völkerkunde. In: Paideuma 57: 53–80.

2010 Otto Reches "Rassenkunde" als Leitwissenschaft und Basis seines Engagements für den NS-Staat. In: Michael Fahlbusch, Ingo Haar (Hrsg.), Völkische Wissenschaften und Politikberatung im 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Expertise und Praxis. Paderborn u.a.: Schöningh: 199–233.

2009 „War in particular offers exceptionally favourable opportunities for surveying foreign racial material“: The effects of World Wars on anthropologist Otto Reche's activities. In: Anthropological Notebook XV (2), Ljubljana: 35–48.

2009 Ethnologie. In: Ulrich von Hehl, Uwe John and Manfred Rudersdorf (Hrsg.) Geschichte der Universität Leipzig 1409-2009, Bd. 4/2. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 367–392.

2009 (zusammen mit Dirk Preuß und Uwe Hoßfeld) Physische Anthropologie in Leipzig. In: Claus Deimel, Sebastian Lentz, Bernhard Streck (Hrsg.), Auf der Suche nach Vielfalt. Ethnographie und Geographie in Leipzig. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde: 171–183.

2008 Frankfurter Völkerkundler während des Nationalsozialismus. In: Jörn Kobes et al. (Hrsg.) Frankfurter Wissenschaftler zwischen 1933 und 1945. Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs. Göttingen: Wallstein: 81–110.

2008 Carl Otto Reche. In: Ingo Haar, Michael Fahlbusch (Hrsg.) Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen, Institutionen, Forschungsprogramme, Stiftungen. München: K. G. Saur: 511–514.

2008 Institut für Rassen- und Völkerkunde an der Universität Leipzig. In: I. Haar, M. Fahlbusch (Hrsg.), Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen, Institutionen, Forschungsprogramme, Stiftungen. München: K. G. Saur: 276–283.

2005 „[...] zwischen ‚Paideuma’ und der ‚Rassenseele’". Adolf Ellegard Jensen und die Auseinandersetzungen um die Frobenius-Nachfolge. In: K. Geisenhainer, Katharina Lange (Hrsg.), Bewegliche Horizonte. Festschrift zum 60sten Geburtstag von Bernhard Streck. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag: 377–402.

2002 Marianne Schmidl (1890-1942). Zeitschrift für Ethnologie 127: 269–300.

2002 (zusammen mit Udo Mischek) Czekanowski and the National Socialist Administration. In: Adam Jones (Hrsg.), Jan Czekanowski: Africanist Ethnographer and Physical Anthropologist in Early Twentieth-Century Germany and Poland. Leipzig: University of Leipzig (ULPA, History and Culture Series No. 10): 91–102.

2000 Otto Reches "Rassenkunde" zwischen Metaphorik und Metatheorie. In: Bernhard Streck (Hrsg.) Ethnologie und Nationalsozialismus. Gehren: 83–100.

1999 Das Staatlich-Sächsische Forschungsinstitut für Völkerkunde. In: Karin Bautz, Giselher Blesse (Hrsg.) Die vergessene Expedition. Auf den Spuren der Leipziger Moçambique-Expedition Spannaus/Stülpner (1931). Leipzig: Museum für Völkerkunde: 11–14

1996 Otto Reches Verhältnis zur sogenannten Rassenhygiene. In: Anthropos 91: 495–512.