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RessourcenKulturen von Reis und Weizen in Süd- und Zentralasien. Religiöse und (agrar-)ökonomische Dimensionen von Getreide

Bild 79 RessourcenKulturen korrProjektleitung: Prof. Dr. Roland Hardenberg (Frobenius-Institut an der Goethe Universität)

Projektmitarbeiter: Togzhan Utetileuova, Indhubala Kesavan, Suneet Kumar

Laufzeit: Juli 2021 – Juni 2025

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des SFB 1070

Kooperationspartner: Universität Groningen, Niederlande (Prof. Dr. Peter Berger, Ethnologie; Prof. Dr. René Cappers, Archäobotanik), Nazarbaev University, Nur Sultan, Kazakhstan (PD Dr. Jeanine Dagyeli), Utkal Universität (Prof. Dr. Sabita Acharya, Vice-Chancellor), Sharanya Nayak (MA Soziologie), WASSAN team group (Dinesh Balam)

Fördervolumen: ca. 606.000 Euro (vier Jahre)

Das Projekt ist Teil des Sonderforschungsbereichs (SFB 1070) „RessourcenKulturen“. Es konzentriert sich auf drei Fallstudien, die auf Langzeit-Feldforschungen zum Reisanbau im Süden und Westen von Odisha (Indien) sowie zum Weizenanbau in Kazakhstan basieren. Die erste Fallstudie befasst sich mit dem Reisanbau im westlichen Odisha, einer Region, in der die Göttin Lakshmi mit Reis identifiziert wird und in der verschiedene Gruppen und NGOs unter Rückgriff auf religiöse Praktiken und Vorstellungen versuchen, den Schäden der Grünen Revolution entgegenzuwirken. Die zweite Fallstudie untersucht Praktiken im Zusammenhang mit Reis in einem „ökologischen Hotspot“, dem tribalen Hochland von Odisha. Reis gilt auch bei diesen Hochlandbewohnern (Adivasis) als Verkörperung der Göttin Lakshmi, und viele verschiedene lokale Reissorten finden sich bis heute auf ihren Feldern. Diese sind in den letzten Jahren auch zum Gegenstand der Aktivitäten von NGOs geworden, die sich auf die religiösen Praktiken der Hochlandbewohner stützen. Die dritte Fallstudie befasst sich mit dem Wandel im Umgang mit Weizen in Kazakhstan. Weizen(-produkte) nehmen eine zentrale Rolle in Ritualen ein. Die Fallstudie geht der Frage nach, wie sich die Bedeutung des Weizens und seines spirituellen Patrons, Baba Deyqan, durch die industrielle Landwirtschaft und die sowjetischen ‚Neulandkampagnen‘ verändert hat. Gleichzeitig wird gefragt, ob und inwieweit die Neubesinnung auf das eigene religiöse Erbe auf die Ressource Weizen zurückgreift und für Nachhaltigkeitsbestrebungen nutzbar macht.