Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Emich, Prof. Dr. Christian Wiese
Projektmitarbeiter: PD Dr. Susanne Fehlings, Prof. Dr. Roland Hardenberg
Laufzeit: Sommer 2021 – Sommer 2024
Förderung: Anförderung von Exzellenzcluster-Initiativen durch die Goethe Universität
Projektpartner: Goethe Universität Fachbereiche 06 / 07 / 08 / 09, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg Buber-Rosenzweig-Institut, Institut für Religionsphilosophische Forschung (IRF), Arbeitsstelle „Politische Philosophie des Mittelalters und der Neuzeit“ am Institut für Philosophie (FB 08)
Fördervolumen: ca. 3,0 Millionen Euro
Religionen werden in den Gesellschaften der westlichen Welt als ambivalente Erscheinung wahrgenommen. Einerseits leisten religiöse Traditionen einen wesentlichen Beitrag zum kollektiven Zusammenhalt von Gemeinschaften und besitzen ein hohes dialogisches und Konflikte begrenzendes Potential. Andererseits sind sie selbst vielfach eine Quelle teilweise hochbrisanter Konflikte, exklusiver und einander widerstreitender Glaubensüberzeugungen und Geltungsansprüche, die den sozialen Frieden und demokratischen Konsens pluraler Gesellschaften bedrohen können. Interreligiösen Begegnungen und Verständigungsprozessen kommt daher große Bedeutung zu, und die Frage nach der Pluralismusfähigkeit und Ambiguitätstoleranz (Th. Bauer) insbesondere der drei monotheistischen Religionen spielt in gegenwärtigen Debatten dabei eine wichtige Rolle. Judentum, Christentum und Islam in ihrer jeweiligen inneren Vielfalt und Dynamik sind markante Beispiele für die enge Verflochtenheit religiöser Traditionen, die gleichwohl gerade aufgrund ihrer Nähe zueinander in ihren wechselseitigen Wahrnehmungen immer wieder auch in Konflikt miteinander geraten. Das geplante Forschungsprojekt sucht daher Antworten auf die Frage nach den Prozessen des Verstehens, des Missverstehens und der Verständigung, die das Mit- und Gegeneinander der drei Religionen, aber auch ihr Gespräch mit anderen religiösen Überlieferungen und mit der säkularen Welt bestimmen.