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Urknall der Kunst. Moderne trifft Vorzeit

221116 HLMD Urknall der Kunst Kopie2Urknall der Kunst. Moderne trifft Vorzeit

im Hessischen Landesmuseum Darmstadt mit Werken aus der Felsbildsammlung des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt, 24. März – 25. Juni 2023.

 

Wo liegt der Ursprung der Kunst? Dieser Frage ging der deutsche Ethnologe Leo Frobenius zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Über zwei Dutzend Expeditionen führten ihn und seine Forschungsteams zu den Höhlenmalereien Europas, Afrikas und Asiens. Auch Künstlerinnen und Künstler gehörten zu den Expeditionsteams. Sie fertigten über 8.000 gemalte Nachschöpfungen dieser sensationellen Bilderwelten an, die 30.000 Jahre in die Vergangenheit führen. Noch heute befinden sie sich im Besitz des Frobenius-Instituts in Frankfurt am Main.

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Viele ließen sich von diesen Uranfängen der Kunst inspirieren. Sie übernahmen abstrahierende Darstellungsformen und stilistische Mittel der Felsbilder und waren überzeugt, dem anthropologischen Kern der Kunst auf diese Weise näher zu kommen. Alfred H. Barr, Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, erkannte diese Verbindung zwischen Moderne und Vorzeit und stellte die Sammlung Frobenius 1937 erstmals zusammen mit Werken der zeitgenössischen Kunst aus.

Die Ausstellung »Urknall der Kunst« geht dieser künstlerischen Auseinandersetzung erneut nach. Rund 80 Leihgaben lassen die Felsbilder in einen Dialog mit Werken der Moderne treten und schlagen den Bogen u.a. zur Kunst von Joseph Beuys, der sich selbst als »wiedergeborener Höhlenzeichner« bezeichnete. Des Weiteren werden Werke von Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson zu den atmosphärischen Höhlenmalereien in Beziehung gesetzt, darunter Malereien aus dem spanischen Altamira und aus der berühmten »Höhle der Schwimmer« im südwestlichen Ägypten

 

Fotos: JM

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