Das Archiv beinhaltet Filmaufnahmen von verschiedenen Ethnologinnen und Ethnologen. In Zusammenarbeit mit Markus Schleiter, der intensiv zum Thema Film im Gebiet der Santal in Indien forschte, wurde eine Santali Film-Datenbank gegründet, in der einige Filme der Santal zu sehen sind.
Des Weiteren sind hier zwölf Kurzfilme des Ethnologen Hermann Niggemeyer aufgeführt. Seine Aufnahmen aus dem Gebiet der Kuttia Kond wurden mit einer Bolex 16mm Kamera erstellt, die mit einer Handkurbel angetrieben wurde.
Ein Zusammenschnitt verschiedener szenischer Aufnahmen zeigen Leo Frobenius, sowie seine Frau und Tochter in einem Schwarz-Weiß-Kurzfilm auf ihrer Durchreise in Indien.
Ebenfalls sind hier fünf Filme von Roland Hardenberg zu finden, welche bei seinen Forschungsreisen zu den Dongria Kond im Hochland Mittel-Indiens entstanden sind.
Alle Filmaufnahmen sind auf Anfrage erhältlich.
Filme von Hermann Niggemeyer
1. Meriah-Büffelopfer (14:43 Minuten Länge)
Inhalt:
Meriah-Fest, Bearbeitung des Pfahl an den später die Meriah-Fest, Bearbeitung des Pfahl an den später die Büffel gebunden werden, Tänze und Musik, Schlachtung am Pfahl, Menschen in Trance, Hühneropfer an den Büffelköpfen, Wegtragen des Fleisches, Meriah-Fest in einem anderen Dorf
2. Kuttia Kond, Indien, Orissa – Brandrodungsfeldbau (14:58 Minuten Länge)
Inhalt:
Zwei Hirsearten, Rizinus, Feldvorbereitung
3. Ausschnitte Ziegopfer (11:43 Minuten Länge)
Inhalt:
Landschaftsaufnahmen, Anbau, Ziegenopfer, Dorfleben, Frisieren eines Mannes, Wasserschöpfen aus Brunnen, tanzende Frau
4. Ausschnitte Meriah-Fest (2:50 Minuten Länge)
Inhalt:
Trommler, Gebet, Männer mit Baumstamm, Büffel am Pfahl, Musiker
5. Diverse, Indien-Expedition (5:39 Minuten Länge)
Inhalt:
Tieropfer, Hühneropfer, Tanz, Büffel am Pfahl, Schlachtung, Herumtragen des Büffelkopfs
6. Reisfelder (2:29 Minuten Länge)
Inhalt:
Feldvorbereitung mit Büffeln, Werkzeuge, Bauer
7. Weberei (5:41 Minuten Länge)
Inhalt:
Weberei
8. Weben und Spinnen (5:37 Minuten Länge)
Inhalt:
Weben und Spinnen
9. Ausschnitte (11:55 Minuten Länge)
Inhalt:
Männer beim Früchte essen, Reispflanzen, Feldarbeiten, Erntearbeit, Brandrohdung, Musiker
10. Feuchtreisbau (Feldbearbeitung), vom Saatfeld zum Pflanzacker (9:14 Minuten Länge)
Inhalt:
Feuchtreisbau, Pflügen, Eggen, Glätten der Felder
11. Hindufest (8:44 Minuten Länge)
Inhalt:
Spinnen, Hindufest
12. Zeremonielles Essen der ersten Manga Früchte und Jagdorakel (3:08 Minuten Länge)
Inhalt:
Männer beim Musizieren und Tanzen
Film von Leo Frobenius
1928/1929 Personen und Expeditionsaufnahmen (3:19 Minuten Länge)
Inhalt:
Indien 1928/ 29 Frobenius mit Auto. Mit Kamera, auf dem Schiff, mit Affen im Tempel (jeweils in Begleitung von Editha und Ruth Frobenius)
Filme von Roland Hardenberg
Bei Roland Hardenbergs Forschungsaufenthalten im Gebiet der Dongria Kond entstanden in den Jahren 2001 bis 2003 fünf Videos. Die folgenden Kurzbeschreibungen sind mit Feldnotizen verknüpft, die Roland Hardenberg im Zusammenhang mit den gefilmten Ereignissen gemacht hat. Alle Namen von Personen sind anonymisiert.
1. Film (58:42 Minuten Länge)
Inhalt:
Die erste Sequenz (Min. 0:00 bis Min. 30:53) wurde von Roland Hardenberg im Dorf Mundawali während des Büffelopfers im März 2001 aufgenommen. Zu sehen sind die Ereignisse am Tag des Opfers sowie am darauffolgenden Morgen (PDF mit Feldnotizen). Die zweite Sequenz (Min. 30:54 bis Min. 38:18) zeigt verschiedene Schwendbaupraktiken, insbesondere das kontrollierte Verbrennen des Holzes, das nach dem Abholzen auf den Schwendbaufeldern getrocknet wird (PDF mit Feldnotizen). Die dritte Sequenz (Min. 38:19 bis Min. 58:42) zeigt die Vorbereitungen für das Büffelopfer im Dorf Kuskedeli, das ebenfalls Ende März 2001 stattfand. Zu sehen ist das Umkreisen des Opferhauses (Dharni) der Erdgöttin, der Bau der Wand (Palawara) vor dem Megalithen, der den Ehemann der Erdgöttin darstellt, sowie das „Zeigen“ und „Füttern“ des Opferbüffels im Nachbardorf Buduni (PDF mit Feldnotizen).
2. Film (60:25 Minuten Länge)
Inhalt:
Erste Sequenz (0:00 - 5:44): Fütterung des Opferbüffels in einem Dongria Dorf; ruhige Szenen aus einem Dorf; spielende Hunde. Zweite Sequenz (5:45 - 06:13): Muszieren und Tanzen um den Dorfmegalithen im Dorf Mayawali; Gonthia des Dorfes sitzt vor dem Megalithen (PDF mit Feldnotizen). Dritte Sequenz (06:14 - 12:37): Tanz von Beju und Bejuni vor dem Palawara in Kuskedeli, Beju stellt sich auf den Opferpfahl; dahinter zwei Bambusstäbe (Satara) mit heiligen Gefäßen (Bonda) aus Nanang und Kadelikheni (PDF mit Feldnotizen) Vierte Sequenz (12:38 - 31:23): Büffelopfer im Dorf Kuskedeli, junge Männer musizieren mit Äxten, Büffel wird vorzeitig geopfert („zerhackt“), Streit und Einschreiten der Polizei, Büffelkopf vor den Steinen der Erdgöttin im Opferhaus (PDF mit Feldnotizen) Fünfte Sequenz (31:24 - 52:30) Bemalen des Opferhauses im Dorf Railima durch Frauen; junge Männer bringen große Bananenstauden; Rituale der Schamanen; Holen der heiligen Axt aus einem Felsen in Goijarana (PDF mit Feldnotizen) Sechste Sequenz (52:31 - 53:31): Eindrücke von Fluss bei Railima. Siebte Sequenz (53:32 - 1:00:25) Büffel aus Railima werden von Dorf zu Dorf gebracht und gefüttert; Sohn des Jani wird von Haus zu Haus geführt, trägt Sakralaxt. (PDF mit Feldnotizen)
3. Film (59:32 Minuten Länge)
Inhalt:
Erste Sequenz (0:00 – 2:25): Jani geht im Dorf Railima mit den heiligen Waffen von Haus zu Haus; junge Männer sitzen auf einem Bett vor dem Schrein des Koteiwali (Palawara), an dem der Kopf der geopferten Ziege befestigt ist; junger Dombo spielt Flöte und die drei Büffel werden über die Felder getrieben (PDF mit Feldnotizen). Zweite Sequenz (2:26 – 17:16): Büffel ist in Railima an Opferplatz angebunden; in der Nacht beginnen die Rezitationen und Tänze; als der Büffel geopfert werden soll, gelingt es ihm, zu fliehen; die jungen Männer rennen hinter ihm her und versuchen ihn zu fangen; es gelingt ihnen; der Kopf wird als erstes vor die Erdgöttin gelegt; später bringen junge Männer den restlichen Körper des völlig zerhackten Büffels zurück ins Dorf und legen seine Überreste an den Opferplatz (PDF mit Feldnotizen). Dritte Sequenz (17:17 – 28:24): Die Zäune an den Grenzen des Dorfes und um den neu gesetzten Opferpfahl am Haus der Erdgöttin werden im Dorf Tebapoda von jungen Männern errichtet; nach dem Opfer einer Kuh wird ihr Körper zerschnitten und Kopf, Rippen und Wirbelsäule auf einem separaten Haufen gelegt (Hada Goda); anschließend kommt es zu einem Treffen der „bedeutenden Männer“ im Haus der Erdgöttin; danach wird gekocht. Die Büffel werden ins Dorf gebracht und von Haus zu Haus geführt; zwei Büffel werden an den Opferpfahl gebunden (PDF mit Feldnotizen). Vierte Sequenz (28:25 – 59:32): Verehrung des Koteiwali im Dorf Tebapoda; Frauen bemalen das Haus der Erdgöttin und den Schrein des Koteiwali, Männer errichten den Bambuspfahl (Satara) mit dem Bambus- und dem Messingschirm (Bonda); Bejunis und Dombo tanzen vor dem Koteiwali; Bejunis klettern am Satara hoch; Trance der Bejunis und der Dombo; Hühneropfer; weiße Stoffe werden an den Satara geknotet; Satara wird von Haus zu Haus getragen (PDF mit Feldnotizen).
4. Film (60:15 Minuten Länge)
Inhalt:
Erste Sequenz (0:00 – 2:32): Das Dorf Tebapoda während der Satara durch das Dorf getragen wird; Satara wird am Koteiwali angebunden; wildes Ziegenopfer; Ziegenkopf wird am Satara angebunden (PDF mit Feldnotizen). Zweite Sequenz (2:33 – 28:29): Verehrung des Jagdgottes (Lada Penu) an den Hausschreinen außerhalb des Dorfes; Hühner- und Ziegenopfer; Gewehrschuss für Lada Penu; junge Männer tragen Worfel zurück ins Dorf (PDF mit Feldnotizen). Dritte Sequenz (28:30 – 35:52): Szenen aus den Bergen und aus dem Dorf Tebapoda; am Abend vor dem Büffelopfer in Tebapoda; Tänze an der Jatra Kudi; Mudria bewachen in der Nacht den Büffel; Verehrung der Erdgöttin; Szenen vom Morgen nach der Opferung des Büffels (PDF mit Feldnotizen). Vierte Sequenz (35:53 – 1:00:15): Junge Männer und Frauen scherzen miteinander; Versammlung der Männer aus verschiedenen Klanen am Koteiwali zur Friedensstiftung wegen der Konflikte beim Meria-Opfer; gemeinsames Festessen (PDF mit Feldnotizen).
