Bedeutende Schenkung an das Frobenius-Institut

Maske Kulke
Bild: Holger Jebens

 

Der Indologe und Südasienhistoriker Prof. Dr. Hermann Kulke hat dem Frobenius-Institut eine höchst bedeutsame Stiftung gemacht. Diese besteht zum einen aus seinem privaten Bücherbestand von ca. 400 wissenschaftlichen Büchern über Geschichte, Kultur, Sozialstruktur und Wirtschaft des indischen Bundesstaates Odisha sowie kolonialgeschichtlichen Dokumenten wie z.B. den Settlement Reports der Fürstenstaaten von Odisha. Diese zum Teil äußerst seltene Fachliteratur wird in die Ethnologische Bibliothek Leo Frobenius aufgenommen und kann demnächst über den Katalog recherchiert werden.   

 

Zum anderen umfasst die Schenkung wichtige Dokumente von Prof. Kulke aus seiner Forschungstätigkeit zum indischen Bundesstaat Odisha, die in das Mittel-Indien-Archiv (MIA) des Frobenius-Instituts aufgenommen und in den kommenden Monaten digitalisiert werden. Hierzu zählen Anträge und Berichte des Orissa Research Project I (ORP I von 1970-1975) und dessen wichtigen Zwischenbericht von 1973, sowie Anträge und Zwischenanträge des Orissa Schwerpunktprogramms (SPP 1066 von 1999 -2005), die Collected Essays der jährlichen Konferenzen und die  theoretischen Exposés der zwölf Teilnehmer der Abschlusskonferenz von 2004. Die Schenkung enthält weiterhin publizierte und unpublizierte Dokumente, insbesondere lokale Odia Chroniken wie die fürstlichen „Königschroniken“ (rajavamshavalis) und Kopien der königlichen Briefe (chamu chitaus) der Rajas von Puri über rituelle Ehrungen der lokalen Fürsten sowie die Madala Panji Chronik Puris als bedeutendstes Werk indigener Historiographie Odishas.